Kenia

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Staatenname: Republik Kenia

 

Staatenname in der Amtssprache: Jamhuri ya Kenya

 

Internationale Abkürzung: KE/KEN

 

Fläche (in km²): 582646

 

PDF-Icon KopieKenia und Deutschland in Vergleich

 

Einwohner (in 1000) (2013): 44354

 

Bevölkerungsdichte (Einwohner pro km²) (2013): 77,9

 

Anteil der Bevölkerung unter der nationalen Armutsgrenze (2005): 45,9 %

 

Amtssprachen: Swahili, Englisch

 

Hauptstadt: Nairobi

 

Städte: (Z 2009) Nairobi 3133518 Einw., Mombasa 915101, Nakuru 286411, Kisumu 259258, Eldoret 252061, Ruiru 236961, Kikuyu 190208, Thika 136576, Mavoko 110396, Garissa 110383, Ngong 104073, Karuri 99739, Naivasha 91993, Malindi 84150, Kiambu 76093

 

Verwaltungsgliederung: 47 Bezirke

 

Staatspräsident: Uhuru Kenyatta (TNA), seit 9.4.2013

 

Vizepräsident: William arap Ruto (URP), seit 9.4.2013

 

Außenministerin: Amina Mohamed, seit 19.5.2013

 

Wahlen/Parteien: Wahlen am 4.3.2013: Nationalversammlung: Jubilee Alliance (The National Alliance/TNA, United Republican Party/URP, National Rainbow Coalition/NARC u.a.) 167 von 349 Sitzen, Coalition for Reforms and Democracy/CORD (Orange Democratic Movement/ODM, Wiper Democratic Movement/WDM, FORD-Kenya u.a.) 141, Amani Coalition (United Democratic Forum/UDF, Kenya African National Union/KANU u.a.) 24, Sonstige 17; Senat: Jubilee Alliance 30 von 67 Sitzen, CORD 28, Amani Coalition 6, Sonstige 3

 

Währung, Kurse: 1 Kenia-Schilling (K.Sh.) = 100 Cents; 1 US-$ = 87,89 K.Sh.; 1 € = 119,57 K.Sh.

 

Zeitzone: MEZ +2h

 

Unabhängigkeitstag: 12.12.1963 (ehem. britische Kolonie)

 

Bruttonationaleinkommen pro Kopf (2013): 930 €

 

Einw. - rd. 40 Ethnien: über 60% Bantu (davon u.a. 17% Kikuyu, 14% Luhya, 10% Kamba, 6% Kisii, 5% Mijikenda, 4% Meru), 13% Kalenjin, 10% Luo, 2% Maasai u.a.

 

Importgüter: v.a. Erdöl u. -produkte, Fahrzeuge, Maschinen, Chemikalien

 

Exportgüter: v.a. Gartenbauprodukte, Tee, Kaffee, Re-Exporte auf Erdölbasis

 

Lebenserwartung (in Jahren) (2012): 61

 

Sprachen: Swahili, Englisch; Sprachen der Ethnien (Kikuyu, Luhya, Luo, Kalenjin, Maa und über 30 weitere Sprachen)

 

Religionen: 47% Protestanten, 23% Katholiken, 12% sonstige Christen, 11% Muslime, 2% indigene Religionen u.a.

 

 

Chronik

Staatspräsident Uhuru Kenyatta ( Biografie) konnte in den ersten 15 Monaten seiner Amtszeit nur wenige Erfolge vorweisen: Die Korruptionsbekämpfung und der wirtschaftliche Fortschritt kamen kaum voran, die Jugendarbeitslosigkeit blieb unverändert hoch und ein Großteil der Bevölkerung litt weiterhin unter Armut und Hunger. Die Regierungsarbeit wurde überschattet von der Anklage des Präsidenten vor dem Internationalen Strafgerichtshof ( IStGH, AU). Außerdem gefährdete eine Serie von terroristischen Anschlägen die Sicherheit des Landes.

 

Terroranschläge

2013/14 häuften sich Attentate in Nairobi, Mombasa und anderen Städten des Landes. Bei Anschlägen auf Restaurants, Fahrzeuge und Polizeistationen kamen zahlreiche Menschen ums Leben. Der Großteil dieser Attacken war der somalischen Al-Shabaab-Miliz zuzuschreiben. Die islamistische Gruppierung, die sich in vielen Fällen öffentlich zu den Taten bekannte, weitete ihren Operationsradius weiter in Richtung Kenia aus. Die Anschläge galten als Racheakte für das 2011 gestartete kenianische Militärengagement im Nachbarland Somalia zur Bekämpfung des islamistischen Terrors.

 

Wirtschaft

Die kenianische Volkswirtschaft, lange Zeit der leistungsfähigste Vertreter Ostafrikas, blieb 2013 mit einem Wirtschaftswachstum von 5,6% hinter der Dynamik der Nachbarländer Tansania, Ruanda und Äthiopien zurück. Für 2014–16 prognostizierte die Economist Intelligence Unit eine Steigerung des BIP um 5,6 bzw. 5,7% und 5,5%. Die wichtigte Säule der Ökonomie blieb die Landwirtschaft (mit dem Hauptexportgut Tee), die über ein Viertel des BIP ausmachte und rd. 70% der Bevölkerung ernährte. Kenia verfügt über Rohstoffvorkommen wie Erdöl, Gold und Eisenerz, die aber bisher aufgrund bürokratischer und infrastruktureller Hemmnisse nicht in vollem Umfang genutzt werden konnten. Im Februar 2014 wurde vom Hafen Mombasa aus die erste Schiffsladung mit Titaneisenerzextrakt in die VR China exportiert. Dieser Lieferung sollen weitere Ladungen mit einem jährlichen Volumen von 330000 t in einem Wert von 50 Mio. US-$ folgen.

 

Tourismus

Die Tourismusbranche, bedeutendster Wirtschaftszweig im Dienstleistungssektor, wurde durch die innenpolitische Instabilität während der Wahlen im Frühjahr 2013 und durch die Serie von Terroranschlägen massiv beeinträchtigt. Im Mai 2014 ließen britische Reiseveranstalter als Reaktion auf Bombenanschläge Hunderte von Touristen ausfliegen.

 

Drohende Zahlungsunfähigkeit

Kenias Haushaltsdefizit stieg ebenso wie die Auslandsverschuldung weiter an. Im Finanzjahr 2012/13 steigerten sich die Ausgaben für den Staatsapparat um 34%. Für die Gehälter und Pensionen der staatlichen Bediensteten musste die Regierung mehr als 50% der Staatseinnahmen aufbringen. Hinzu kam die Bedienung ausländischer Schulden und inländischer Kredite. Das Geld fehlte bei der dringend nötigen Wartung und Instandsetzung der Infrastruktur. Um die klamme Staatskasse aufzufüllen, steigerte das Land seine Schuldenaufnahme, die im Dezember 2013 bereits 57% des BIP erreichte. Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) warnten Kenia vor einer Schuldeneskalation und rieten zur Forcierung von öffentlich-privaten Finanzierungsmodellen. Die nationale Presse skizzierte ein Szenario der Staatspleite wie in Griechenland. Als erste Reaktion auf die drohende Zahlungsunfähigkeit verkündete Kenyatta im März 2014 eine Kürzung des Präsidenten- und Vizepräsidentensalärs um 20% und die Senkung der Ministergehälter um 10%.

 

Vorreiter im bargeldlosen Zahlungsverkehr

Sind die virtuelle Währung Bitcoin und andere Methoden des Mobile Payment hierzulande noch weitgehend unbekannt, macht Kenia mit seinem gut funktionierenden virtuellen Zahlungsverkehr seinem Ruf als »Silicon Savannah« alle Ehre: Seit 2007 ist es möglich, über das bargeldlose Handy-Banking-System M-Pesa via Mobilfunktelefon Geld zu überweisen. Die Bezahlmethode des größten Mobilfunkanbieters Safaricom konnte sich im Laufe der Jahre rasch verbreiten und wurde 2014 von mehr als 70% der Kenianer verwendet. Die Nutzer tauschen bei einem der unzähligen M-Pesa-Agenten Bargeld gegen sogenannte e-floats, die sie einem anderen Nutzer per SMS senden können. Dieser lässt sich das virtuelle Guthaben wiederum bei einem Agenten auszahlen. Für M-Pesa ist weder ein reguläres Bankkonto noch ein Internetzugang notwendig, einzige Voraussetzung ist der Besitz eines Mobilfunktelefons. Über das kinderleichte Zahlungssystem, das den Infrastrukturgegebenheiten in Kenia optimal entgegenkommt, werden pro Monat etwa 1,5 Mrd. US-$ transferiert.

 

Die Nutzung von M-Pesa ist nicht mehr nur auf Kenia beschränkt: Mittlerweile sind andere afrikanische Staaten dem Beispiel gefolgt und haben ebenfalls die Möglichkeit zum bargeldlosen Bezahlen geschaffen. In Kenia selbst experimentiert man gerade am Programm Kipochi, einem Projekt, das M-Pesa und Bitcoin verbindet.

 

Staatsform:

Verfassung von 2010 - Präsidialrepublik (im Commonwealth) - Parlament: Nationalversammlung (National Assembly) mit 349 Mitgl. (290 gewählt, 47 für Frauen reserviert, 12 ernannt); Senat (Senate) mit 67 Mitgl. (47 gewählt, 16 für Frauen reserviert, 4 ernannt); Wahl jeweils alle 5 J. - Direktwahl des Staatsoberhaupts alle 5 J. (einmalige Wiederwahl) - Wahlrecht ab 18 J.

 

Botschaft (D):

Markgrafenstr. 63, 10969 Berlin, T 030 2592660, Fax 030 25926650, www.embassy-of-kenya.de

 

Botschaft (A):

Neulinggasse 29/8, A-1030 Wien, T 01 712391920, Fax 01 7123922, E-Mail: kenyarep-vienna@aon.at

 

Botschaft (CH): Generalkonsulat: Avenue de la Paix 1-3, CH-1
202 Genf, T 022 9064050, Fax 022 7312905

 

 


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